Synonymie (fem, -, -ien), griech. „Namengleichheit“.
Bezeichnung der Bedeutungsgleichheit
zwischen sprachlichen Zeichen.
S.
wurde seit der Antike auf der Wortebene untersucht und dann oft die Frage
gestellt, ob es „ totale/reine/strikte“ Synonymie von den Lexemen gebe, die
demnach in allen Aktualisierungskontexten frei substituierbar seien.
Aus
pragmatischen Gründen sind denotative, synonyme Lexeme konnotativ bzw. „Symptom
– und/oder signalfunktional„ (
Heger 1976,67 ) differenziert; sie sind
regional (Brötchen / Schrippe / Semmel), gruppensprachlich (Geld / Kies /
Zaster; mies / uncool; betrunken / breit) oder fachsprachlich (Schraubenzieher
/ Schraubendreher; Brustkrebs / Mammakarzinom; Bildschirm / Monitor) markiert
sowie unterschiedlichen Stil- oder Bezeichnungsebenen (Visage / Fresse /
Gesicht / Antlitz; Mutter / Mami / Mutti / Mama / Muttchen) zuzuweisen.
Bedeutungsähnlichkeit
(Homoionomie) machen die Synonyme interessant für rhetorische Reflexion (seit Aristoteles) und
lexikographische Praxis des „treffenden
Wortes“. Andererseits zeigt das stilistische Variationsgebot, dass die
virtuellen Unterschiede (teil) synonymer Lexeme nicht in allen Kontexten
aktualisiert werden; Gauger (1972)
spricht von Synonymie und nicht synonym. Kontexten. Von der prädikativen
Relevanz der nicht-identischen Merkmale hängt es ab, ob identische Merkmale
kontextuelle Synonymie herstellen (meine Tochter – mein Kind: synonym, falls (+
weiblich) irrelevant oder ob z.B. bloße Referenzidentität vorliegt (Mutter zu
Sohn: meine Tochter - deine Schwester: i.d.R. nicht-synonym)
Synonymie
wird in der Linguistik bei Semantik, Lexikographie,
Logik, Grammatik und Sprachgeschichte verwendet.
Literatur:
-
Glück, Helmut (1993): Metzler
Lexikon Sprache, S.624-625
-
Schippan, T. (1992):
Lexikologie der deutsche Gegenwartsprache
Autorin:
Julia Kononenko